Welche Mischung?

Für welche Mischung entscheide ich mich?

Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir unsere Mischungen in 4 Kategorien unterteilt, die sich im Anwendungsbereich, der Pflege und der Dauerhaftigkeit unterscheiden.

1 Wiesen, Weiden und Magerrasen

… sind naturnahe und dauerhafte Bestände mit einem ausgewogenen Gräser-Kräuter-Verhältnis.

Voraussetzung ist eine regelmäßige Nutzung. Bei Mahd sind das je nach Standort 1 bis 3 Schnitte im Jahr, immer mit Abräumen des Mahdgutes von der Fläche. Denn Mulchen führt zu Artenverlust. Auch wiederholtes Nichtmähen bedroht den Bestand nachhaltig.


Beispiele für die Nutzung von Wiesentypen:

  • Glatthaferwiese: 2-3 Schnitte / Jahr
  • Blumenwiese: 2 Schnitte / Jahr
  • Magerrasen: 1-2 Schnitte / Jahr


Auch bei Beweidung müssen zum Erhalt der Bestände Regeln eingehalten werden, die aber je nach Weidetierart, Standort und Witterung individuell zu gestalten sind.


Wichtig:

  • Prüfen Sie vor Ihrer Auswahl, ob und wie eine Nutzung möglich ist.
  • Beurteilen Sie die Standortverhältnisse: Ist der Boden mager oder nährstoffreich, trocken oder feucht? Eine Magerrasenmischung kann nicht auf einem nährstoffreichen oder feuchten Boden ausgebracht werden.
  • Eine Wiese sollte eine bestimmte Größe haben: Schmale Säume oder Kleinflächen im Garten sind kaum stabil zu erhalten.
  • Die besonders artenreiche Blumenwiese ist auch für den Siedlungsbereich geeignet.

2 Säume

… wachsen zum Beispiel entlang von Hecken, am Wegesrand oder vor Gebäuden. Blumenreiche Säume benötigen sonnige und magere Standorte. Dann erst bieten sie Insekten, insbesondere Bienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen ausreichend Nahrung. Natürlich sind sie auch zu Repräsentationszwecken und als Blickfang geeignet.


Es gibt Mischungen, die für eine Standzeit von wenigen Jahren ausgelegt sind oder solche für langjährige Begrünungen.

Je magerer und sonniger der Standort, desto besser und langlebiger gelingt die Ansaat, an deren Artenvielfalt Sie sich erfreuen können. Die Mindestbreite von 1,5m sollte nicht unterschritten werden. Bei Säumen darf im Gegensatz zu Wiesen nur ein Pflegeschnitt im Jahr erfolgen. Eine Brache ist nicht förderlich. Das Mahdgut ist immer von der Fläche abzuräumen. Auf nährstoffreichen Standorten neigen Säume zur Vergrasung oder Verunkrautung. Dann sollte eine Neueinsaat, am besten an einem anderen Standort erfolgen.


Wichtig:

  • Es gibt Mischungen für die freie Landschaft und für den Stadt- und Siedlungsbereich:
  • Mischungen für die freie Landschaft können auch in Dorf und Stadt verwendet werden.
  • Mischungen für den Siedlungsbereich dürfen nicht in der freien Landschaft verwendet werden.


3 Verkehrsnebenflächen und Siedlungsbereich

Für die unterschiedlichen Anforderungen im Siedlungsbereich und an Verkehrsflächen gibt es geeignete, in der Regel niedrigwüchsige, Mischungen. Hier eine beispielhafte Auswahl:

  • Repräsentative Extensivflächen in Grünanlagen, auf Verkehrsinseln und vor kommunalen Gebäuden
  • Standardmischungen für Verkehrsnebenflächen und Böschungen sowie Straßenbankette
  • Blumenrasen für Mehrschnittnutzung
  • Strapazierfähige Schotterrasen
  • Dachbegrünung
  • Flächen unter Photovoltaikanlagen


Wichtig:

Mischungen für den Stadt- und Siedlungsbereich dürfen nicht in der freien Landschaft verwendet werden.

4 Blühmischungen für die Land- und Forstwirtschaft

… für Begrünungen von Ackerflächen mit einer Dauer von bis zu 5 Jahren. Der Kräuteranteil ist meist hoch und sie eignen sich als Nahrung oder Lebensraum für verschiedenste Tiere. Blühmischungen bestehen meist aus ausdauernden Wildkräutern und im ersten Jahr bunt blühenden Kulturpflanzen.

Viele Blühmischungen werden staatlich gefördert, z.B. die „Hessische Blühmischung“ aus dem Hessischen HALM-Programm. Andere dienen bevorzugt dem Wild „Wildacker, Wilddeckung“ oder geschützten Vogelarten, wie der Feldlerche (Lerchenmix). Die „Blühende Landschaft“ dient mit ihren Wildarten und Kulturarten als Blütenquelle für Insekten und kann eine Alternative für blütenreiche Säume sein, wenn die Anlage zeitlich begrenzt ist.


Wichtig:

  • Blühmischungen sind keine Wiesen.
  • Sie enthalten neben den Wildpflanzen meist auch Kulturpflanzen.
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